Vor Kurzem war ich beim BGM-Frühstückstreffen der Gesundheitsförderung Schweiz. Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in die Praxis und aktuelle Entwicklungen im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Besonders beeindruckt haben mich die Beiträge von Sandra Schwendener (Helsana) und Tanja Schaller-Frank (Welcome Immobilien), die sehr konkret zeigten, wie sie BGM in ihren Unternehmen verankert haben.
Gleich zu Beginn brachte Vivienne Brantschen eine zentrale Erkenntnis auf den Punkt:
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist nicht nur eine Frage der Fürsorge – es lohnt sich auch finanziell.
Welcome Immobilien etwa konnte die Fluktuationsrate auf die Hälfte des Branchendurchschnitts senken. Das spart Kosten, reduziert den Aufwand für Rekrutierung und Einarbeitung – und stärkt die Zusammenarbeit im Team. Natürlich braucht es dafür am Anfang etwas Zeit und Energie. Aber die Investition zahlt sich aus – durch gesunde, engagierte und leistungsfähige Mitarbeitende.
Stress im Arbeitsalltag ist Realität – und eine Führungsaufgabe
Du kennst es wahrscheinlich selbst: Wenn wir gestresst sind, fällt es schwer, den Fokus zu halten. Wir reagieren schneller gereizt, es kommt leichter zu Missverständnissen, und viel Energie verpufft in der Sorge, allem nicht mehr gerecht zu werden.
Gerade in Veränderungsprozessen – sei es durch Reorganisationen, Umzüge, Digitalisierung oder zunehmende Arbeitsdichte – steigt das Stresslevel oft spürbar. Dann sind insbesondere Führungskräfte gefragt, Orientierung zu geben, zuzuhören, Unsicherheiten ernst zu nehmen und gemeinsam mit dem Team tragfähige Wege zu finden.
Umso hilfreicher ist es, wenn in ruhigeren Zeiten bereits Kompetenzen zur Stressbewältigung aufgebaut wurden. Organisationen, die hier früh ansetzen, sind in Krisen deutlich widerstandsfähiger.
Auch kleine und mittlere Unternehmen können viel bewirken
Was mir besonders am Herzen liegt: Betriebliches Gesundheitsmanagement muss weder kompliziert noch teuer sein. Auch in kleineren Unternehmen oder Organisationen mit knappen Ressourcen lassen sich mit einfachen Mitteln wirkungsvolle Schritte gehen. Entscheidend ist nicht das grosse Konzept, sondern dass es zu euch, zu eurer Kultur und euren aktuellen Herausforderungen passt.
Was es dazu braucht?
- ein echtes Interesse für das Thema – gerade in der Geschäftsleitung,
- Führungskräfte, die offen hinschauen und ansprechbar sind,
- und die Bereitschaft, sich mit den Stressfaktoren im Alltag auseinanderzusetzen.
Häufig ist es genau diese Sensibilisierung, die den Unterschied macht – nicht der grosse Maßnahmenkatalog.
Ein einfaches Tool mit grossem Nutzen: die Job-Stress-Analysis
Ein sehr hilfreiches Instrument, das ich empfehlen kann, ist die Job-Stress-Analysis der Gesundheitsförderung Schweiz. Sie zeigt auf, wo im Unternehmen Stress entsteht, wie stark die Belastung ist – und liefert gleich konkrete Ansätze, wie ihr die Situation verbessern könnt. Ich lasse mich aktuell für die Anwendung dieses Tools akkreditieren und freue mich, es bald auch in meinen Projekten einsetzen zu können.
Wenn du überlegst, wie du in deinem Unternehmen oder Team das Thema Stressprävention und BGM angehen kannst, melde dich gern. Ich unterstütze dich dabei, pragmatische und passende Schritte zu finden – individuell, wirkungsvoll und alltagstauglich.
Gesund arbeiten – gemeinsam besser.
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